Niederlande

Tag 12: Der erste Stempel im Zipfelpass

15. Juni 2019
Weg zum Westzipfel in Selfkant

Die jüngste Windmühle des Rheinlandes

Goldmedaille 1989 im Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“. Goldmedaille 2009 im Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Die Ortschaft Waldfeucht legt sich mächtig ins Zeug. Die Gemeinde befindet sich im Naturraum Selfkant. Mohnfelder so weit das Auge reicht. Alles sehr idyllisch. Und auch Waldfeucht ist sehr grün gestaltet. Sogar den ehemaligen Bundespräsidenten Professor Dr. Karl Carstens hat es schon mal hierher verschlagen. Bremer. Geboren in Schwachhausen. Wohnte einige Jahre in der Busestraße. Müssen wir noch mehr sagen? Zurück zu Waldfeucht. Was ist in Erinnerung geblieben? Auf jeden Fall die Waldfeuchter Windmühle, eine Turmwindmühle. 1897 erbaut. Gilt als jüngste Windmühle des Rheinlandes. Sie ist voll betriebsfähig und wird auch heute noch zum Mahlen von Getreide genutzt. Dann haben wir hier in Waldfeucht auch noch das „Schlösschen“, ein Ziegelbau aus dem 17. und 18. Jahrhundert, in dem heute das Rathaus untergebracht ist. Und wem das noch nicht reicht, für den haben wir noch den Waldfeuchter Wetterstein. Um die Wetterstation deuten zu können, bedarf es folgender Anleitung. Stein von oben nass, Regen. Stein von unten nass, Hochwasser. Stein weiß, Schnee. Stein trocken, Sonne. Stein bewegt sich, Sturm. Stein am Boden, Erdbeben. Stein unsichtbar, Nebel. Stein doppelt, Besoffen. Stein weg, Diebstahl.

Der westlichste Punkt Deutschlands

Wir sind im Westen Deutschlands angekommen. Im Westen des Westens. Westlicher gehts nimmer mehr. Wir sind hier immer noch im Naturraum Selfkant. Entlang des Rodebachs, der die Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden bildet, gelangt man über einen Steg zum westlichsten Punkt Deutschlands. Markiert durch einen roten Mast. Hier kann man sich mit dem Hintern in die Niederlande setzen während die Beine noch in Deutschland baumeln. Wenn man von hier aus geradewegs Richtung Westen geht, braucht man nur 4,8 Kilometer, um die Niederlande zu durchqueren. Dann kommt schon Belgien. Selfkant ging 1963 für 280 Millionen D-Mark an Deutschland zurück. In der Nacht zum 1. August 1963 wurden Häuser, Scheunen und Lastwagen mit Schmuggelware vollgestopft. Deutsche und niederländische Geschäftsleute sind fleißig bei der Sache. Als die Grenze um Mitternacht fällt, haben Zigaretten und Kaffee tonnenweise das Land gewechselt. Ohne sich zu bewegen. Zollfrei. In der Region haben wir uns auch unseren Zipfelpass besorgt, den wir uns am westlichsten, südlichsten, östlichsten und nördlichsten Punkt Deutschlands abstempeln lassen. Ruhm und Ehre warten auf uns.

Ein imposanter Klosterkomplex

Kurz vor unserem heutigen Übernachtungsort haben wir noch einen Abstecher zum Kloster Rolduc gemacht. Es ist der größte erhalten gebliebene Klosterkomplex der Niederlande und liegt am Rande der Stadt Kerkrade, unmittelbar an der deutsch-niederländischen Grenze. Viel Geschichte. Wird heute vor allem als Hotel und Kongresszentrum genutzt. Ein kleinerer Teil dient immer noch der Priesterausbildung des Bistums Roermond. Ein weiterer Teil beherbergt eine weiterführende Schule. Sehr imposante Anlage.

Ein Dankeschön

Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal bei Thomas und seiner Familie aus Herzogenrath bedanken, die uns mit einer Übernachtung auf unserem Rundumweg unterstützt haben. Danke dafür. Hier gleich um die Ecke steht übrigens das Eurode Business Center. Ein Gebäudekomplex, der auf und beiderseits der deutsch-niederländischen Staatsgrenze liegt.

Eurode Business Center

2 Kommentare

  • Reply Margrit 15. Juni 2019 at 19:47

    Ich kann nur sagen: hervorragende Aufnahmen und tolle Kommentare , da würde sich sicherlich ein Fernsehsender für interessieren….freue mich schon auf Konstanz

    • Reply Rundumweg 15. Juni 2019 at 20:09

      Danke für die Blumen. Wir auch.

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