Die höchste Erhebung der Niederlande
Auf unserem Weg zum Dreiländereck Deutschland, Belgien, Niederlande hat sich die Landschaft doch deutlich verändert. Vom Flachland zum Hügelland. Das Dreiländereck verläuft über den Vaalsberg, der mit 322,4 Metern die höchste Erhebung der Niederlande ist. Mal abgesehen von der karibischen Insel Saba mit dem 877 Meter hohen Vulkan Mount Scenery, die 2010 als „Besondere Gemeinde“ in die Niederlande eingegliedert wurde. Zurück zum Dreiländereck mit seinem Vaalsberg. Auf einem solchen Gipfel kann der Sauerstoff für einen Bremer schon mal knapp werden. Zwei von drei Ländern haben sich mächtig ins Zeug gelegt, den Berg zu einer Touristenattraktion zu machen. Auf belgischer Seite der 50 Meter hohe Balduin-Turm, der nach dem belgischen König Balduin benannt wurde. Sechs Meter neben der deutschen und 20 Meter neben der niederländischen Grenze. Aussichtsplattform inklusive. Auf niederländischer Seite der Wilhelmina-Turm, Spielplätze und ein Labyrinth mit Wasserfontänen. Und auf deutscher Seite? Wald.
Drachenzähne am Straßenrand
Entlang der deutsch-belgischen Grenze sind wir mehrfach an Überresten des Westwalls vorbeigekommen. Der Westwall war ein militärisches Verteidigungssystem entlang der Westgrenze des Deutschen Reiches. Mehr als 600 Kilometer lang. Über 18.000 Bunker, Stollen, Gräben und Panzersperren. Weit verbreitet war die Höckerlinie. Auch Drachenzähne genannt. Stahlbetonblöcke, die in mehreren Reihen auf einem gemeinsamen Fundament standen, um gegnerische Panzer auf ihrem Vorstoß zu behindern.
Die kleinste Exklave Deutschlands
Der Vennbahn sind wir heute auch gefolgt. Eine ehemalige Eisenbahnstrecke zwischen Aachen und Ulflingen in Luxemburg. Heute Fahrradweg. Infolge der Grenzziehung und der Gebietsabtretungen nach dem Ersten Weltkrieg wechselte die ursprünglich deutsche Trasse in einigen Abschnitten von deutschem auf belgisches Staatsgebiet. Dadurch sind fünf deutsche Exklaven entstanden. Die belgische Trasse schneidet die westlich davon gelegenen Orte einfach so vom deutschen Staatsgebiet ab. Darunter auch das Gehöft Rückschlag nahe dem Monschauer Stadtteil Konzen. Das lediglich 1,5 Hektar große Gebiet ist die kleinste Exklave Deutschlands und vollständig von belgischem Staatsgebiet umgeben.
Panzerkreisverkehr
Kurz vor unserem Übernachtungsort Sankt Vith in Belgien sind wir über mehrere skurrile Kreisel gefahren. Die Niederländer und Belgier lieben Kreisel. Und stellen gern was in die Mitte. Einer der bekanntesten in Belgien scheint der Panzerkreisverkehr nahe des Truppenübungsplatzes Elsenborn zu sein. Touristenmagnet. Als Requisit auf vielen Erinnerungsfotos zu sehen. Angeblich ein Symbol für Militärfreundlichkeit. Da hier in der Nähe auch ein Gedenkstein mit der Inschrift „10.5.1940“ steht, sind wir ursprünglich davon ausgegangen, dass der Kreisel an den deutschen Überfall auf die Niederlande, Belgien und Luxemburg im Zweiten Weltkrieg erinnert. Aber es scheint dann doch einfach nur Kreiselkunst zu sein.
Ein Dankeschön
Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal beim Hotel Berliner Hof in Sankt Vith bedanken, das uns mit zwei Übernachtungen auf unserem Rundumweg unterstützt hat. Danke dafür.
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