Der vierte und letzte Stempel im Zipfelpass
Haben heute Deutschlands größte Nordseeinsel wieder Richtung Festland verlassen. Mit dem Autozug. Wacklige Angelegenheit. Doch das Kapitel Sylt ist noch nicht ganz abgehakt. Schließlich befindet sich hier der nördlichste Punkt Deutschlands. Das bedeutet Kapitel Nummer Vier in unserer Geschichte mit dem Zipfelbund. Nach Selfkant, Oberstdorf und Görlitz haben wir uns in der Gemeinde List auf die Jagd nach dem letzten Stempel begeben. Klingt nach einer Fortsetzung von Indiana Jones. Ist aber ganz friedlich verlaufen. Denn obwohl wir gar nicht in der Gemeinde List sondern in Kampen übernachtet haben, gab es ratzfatz einen Stempel in unseren Zipfelpass. War richtig entspannt und freundlich in der Kurverwaltung. Bisschen geschnackt. Davon kann sich Oberstdorf mal eine Scheibe von abschneiden. Unser Zipfelpass wurde sogar kopiert und an den Zipfelbund weitergeleitet. Wir bezweifeln aber, dass wir mit unserem alternativen Stempelabdruck aus Oberstdorf irgendein Geschenk bekommen. Zumal das für uns auch zweitrangig ist. Es folgen ein paar Impressionen vom nördlichsten Punkt Deutschlands.
Ein ruhiger Flecken Erde
Zurück auf dem Festland sind wir auf ganzer Strecke am Deich entlanggefahren und haben unter anderem am Schöpfwerk Südwesthörn in der Gemeinde Emmelsbüll-Horsbüll Halt gemacht. Ein ruhiger Flecken Erde links oben in Schleswig-Holstein. Wattenmeer, ein paar Schafe und nichts weiter. Die Region ist sehr landwirtschaftlich geprägt. Hier und da ein paar Windenergieanlagen. Haben noch die Liegewiese mit Strandkörben und den Steg in das Wattenmeer unterschlagen.
100 Prozent kompostierbares Bioplastik
Kurz vor unserem heutigen Übernachtungsort haben wir der Gemeinde Dagebüll einen Besuch abgestattet. Ein beliebter Ort für geführte Wanderungen in den Nationalpark Wattenmeer und für Besucher, die mit der Fähre in Richtung Föhr und Amrum ablegen. Möchten an dieser Stelle aber mal etwas vollkommen anderes als den Hafen, die Schiffe oder die Landschaft hervorheben. Und zwar die Dagebüller Eismanufaktur. Nur damit keine Missverständnisse entstehen: Wir haben für das Eis bezahlt. Nix gesponsert. Obwohl das Eis unbeschreiblich lecker war, geht es uns mehr um das Einweggeschirr, das hier benutzt wird. Sowohl der Becher als auch der Eislöffel stammen von der Firma Naturesse. Noch nie zuvor gehört. Vor allem der Löffel sah auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Plastiklöffel aus. Hat sich aber irgendwie anders angefühlt. Was daran liegt, dass er aus einem 100 Prozent kompostierbaren Bioplastik besteht. Rüben und Mais sind das Ausgangspunkt, das fermentiert wird. Das Zwischenprodukt Milchsäure wird zur Polymilchsäure oder PLA polymerisiert. Noch ein bisschen Talkpulver dazu und schon wird das PLA zu CPLA kristallisiert. Die Produktion von CPLA verursacht im Vergleich zum normalen Plastik insgesamt 60 Prozent weniger CO2 Ausstoß. Bei einem Stückpreis von zwei Cent ist es uns vollkommen schleierhaft, warum die meisten Eisdielen immer noch mit Plastiklöffeln um sich schmeißen. Zurück zur Gemeinde Dagebüll. Zeit für Fotos.
Ein Dankeschön
Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal beim Hotel Siel 59 in Ockholm bedanken, das uns mit einer Übernachtung auf unserem Rundumweg unterstützt hat. Danke dafür.
4 Kommentare
Hallo Herrad und Martin, eure Fotos und Texte sind einfach toll, interessant und spannend dies zu lesen. Hat uns viel Spaß gemacht !
Hallo ihr beiden. Vielen Dank. Uns hat es auch Spaß gemacht 🙂
…soo schöne Fotos!! Und Eure Texte mag ich auch gerne 🙂
Liebste Grüße von Caro
Danke 🙂